Erfahrungsbericht: Khoresht-e-ghormeh sabsi

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Siggi
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Erfahrungsbericht: Khoresht-e-ghormeh sabsi

Beitrag von Siggi »

Ich hatte einen persischen Freund dabei, der mich in die Geheimnisse der persichen Küche eingeführt hat und eigentlich die Zubereitung geleitet hat.
Hier eine kleine Übersicht:
5 kg Zwiebeln geschält, kleingeschnitten und braun angebraten.
Auf 2 Töpfe verteilt und 11 kg Lammgulasch dazugegeben und angebraten.
Nach dem Anbraten wurde alles in einem großen Topf zusammengeschüttet.
Statt Wasser haben wir (meine Idee) 2 Liter Rotwein zum ablöschen genommen.
300gr. Tomatenmark dazu sowie das Kurkuma und ohne weitere Gewürze 2 Std. schmoren lassen.
8 kg Basmatireis für 1 Std. in Wasser mit Zitronensaft eingeweicht, das soll den Reis schön weiß machen.
Danach nochmal mt Wasser gespült.
Wenn der Reis erst für den Nächsten Tag zubereitet wird soll man Ihn in heißem Wasser einweichen. :frage:
Danach wurde der Reis in ca. 20 Liter Wasser mit Salz gekocht, bis er gar war.
2 große Töpfe wurden vorbereitet, der Boden mit Öl bedeckt und darauf Fladen verteilt, das der ganze Boden bedekt war.
Die getrockneten Limette wurden in warmen Wasser eingeweicht, ca. 1 Std. und danach mehrfach eingestochen.
Der Reis wurde zum abtropfen in ein Sieb gegeben und danach in die Töpfe mit den Fladen am Boden aufgefüllt.
Unter dem Deckel wurde ein Tuch gespannt.
Der Deckel wurde mit Alufolie abgedichtet...... :frage:
Die getrockneten Grünen Kräuter wurden ca. 30 Min. eingeweicht, in einem Sieb abtropfen gelassen und anschließend in Öl leicht angebräunt.
Die Kräuter und die Limetten werden ca. 30 Min. vor Schmorende des Fleisches dazugegeben und gut untergerührt.
Leider haben sich die Limetten nicht vollgesaugt, sondern schwammen immer obenauf, was aber normal ist, wie mein persischer Freund sagte.
Außerdem wurde jetzt mit Pfeffer und Salz abgeschmeckt.
Fast vergessen, zwischendurch wurden Safran für 15 € in 100ml warmen Wasser aufgelöst ( ca. 1 Std vorm anrichten).
Ca. 2 kg fertiger Reis wurde mit dem Safranwasser vermengt, ich habe es probiert, es schmeckte wie normaler Reis, nur gelber..... :frage:
Der Reis wurde in 4 1/1 Gastronormbehälter 7,5 cm hoch abgefüllt. Obenauf kam ein Streifen Safranreis, abgedeckt und warm gestellt.
Das fertige Gericht braucht nicht abgebunden zu werden, weil die getrockneten und angebratenen Kräter sich erheblich im Volumen vergrößern und dabei die vorhandene Flüssigkeit aufsaugen, so etwas wie Soße kennen Perser wahrscheinlich nicht. :frage:

Hier erstmal ein paar Bilder:
Angebratenes und abgelöschtes Fleisch.
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Die getrockneten Kräuter, im Hintergrund der eingeweichte Reis
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Eingeweicht
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Beim Anbraten der Kräuter
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Die eingeweichten Limetten
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Der aufgelöste Safran
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Ein mit Fladen ausgelegter Topf für den Reis
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Eine fertige Portion auf dem Teller, leider etwas unscharf
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Die Perser haben beim Essen wie ersichtlich einen sehr großen Reisanteil, gegessen wird mit Löffel und Gabel, wobei die Gabel die Aufgabe unseres Messers übernimmt und die jeweiligen Anteile auf den Löffel schiebt.
Die persischen Freunde waren sehr zufrieden und sagten, dass es wie zu Hause schmeckt, was mich natürlich freute, weil ich Ihnen eine kleine Erinnerung an Ihr Heimatland geben durfte.

Persöhnliches Fazit:
Ich habe noch nie so aufwendig gekocht..... und anschließend so viel Utensilien gespült!
Die Limetten würde ich halbieren und sofort nach dem Anbraten dazugeben weil sie so keinen erkennbaren Geschmack abgegeben haben.
Den Safran würde ich ganz weglassen, ist nur etwas für die Optik.
Der Reis war wirklich strahlend weiss, aber ich finde dafür lohnt sich der enorme Aufwand und die Materialschlacht nicht.
Bei der 1- 2/3 Methode ist er mindestens genauso locker, aber erheblich schneller zubereitet.

Fragt mich doch mal wie es mir geschmeckt hat?????

Ich finde es hat genau so geschmeckt wie Grünkohl ohne Schmalz, also dröge, das Lamm und die Limetten haben keinen Geschmack hinterlassen....
und Grühnkohl geht viel einfacher.
Ich habe natürlich meinen persischen Ausbilder zum Grünkohlessen zu mir eingeladen.

Wie könnte man das Gericht an unseren Geschmack anpassen:
Neben den oben erwähnten Punkten würde ich auf jeden Fall die grünen Kräuter erheblich dezimieren, wahrscheinlich auf 20-30%, statt getrockneter Limetten würe ich frische kleingeschnittene dazugeben und von der vorhandenen Flüssigkeit eine schöne Soße abbinden. Ich finde das Gericht verdient auch noch einige andere Gewürze wie z. B Kreuzkümmel o. ä., aber die Geschmäcker in den verschiedenen Gegenden unserer Erde sind halt unterschiedlich.
Ich finde es aber sehr gut, dass wir miteinander und voneinander profitieren können.
Man muß ja nicht alles gleich nachmachen, dürfen uns aber inspirieren und anregen lassen.
Vieleicht wird ja mal Grühnkohl im Iran der Hit, obwohl ich gar nicht weiß, ob er da überhaupt wächst.
Grüße vom Siggi

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Rene
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Re: Erfahrungsbericht: Khoresht-e-ghormeh sabsi

Beitrag von Rene »

Hallo Siggi

Das persiche Essen ist zum Teil sehr einfach zum Beispiel Chelo Cabab Soltani
das ist Lammspieß und Lammhackspieß mit Reis gegrillter Tomate und frische Kräuter
( etwas trocken aber sehr lecker ) am besten dazu Mast o Musir das ist frischer Jogurt mit Knoblauch und Kräuter

Ähnlich dem was Du gekocht hast ist
Khoreshte Fesenjan
das ist Lamm geschmort mit verschiedenen Zutaten und Reis
(nicht so trocken weil Soße vom schmoren dazu gibt, leider meist zu wenig)

Gruß Rene

Schmeckt mir aber Alles besser als Grünkohl iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
Fange nur DAS was du auch Essen kannst !!!
googlehupf

Re: Erfahrungsbericht: Khoresht-e-ghormeh sabsi

Beitrag von googlehupf »

Hallo Siggi, betr. der vielen Kräuter lagen wir mit unseren Bedenken nicht so falsch. Solche Rezepte muss man mehrfach kochen und schrittweise dem eigenen Geschmack anpassen. (eindeutschen).
Stichwort "Stifado"
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