Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Wildgerichte aus dem Steinbackofen.
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DJTMichel
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Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von DJTMichel »

Hier mal wieder ein FreeStyle - Rezept von mir:

Meine Frau hat den Frischling erst zwei Tage vor dem Einzug in den Backes mittels bleifreier Munition zum mitkommen bewegen können. Wir haben ihn erst ohne Haupt, Innereien und Schwarte gewogen, er hatte so noch 10kg.
das Linke ist der Frischling
das Linke ist der Frischling
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sämtliche Drüsen & Lympfknoten  weden entfernt
sämtliche Drüsen & Lympfknoten weden entfernt
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So habe ich ihn dann in meine Wanne gelegt und mit Fuchs - Pizzagewürz (keine Ahnung, woher das kommt), frischgemahlenem schwarzem Pfeffer und feinem Meersalz überall (auch zwischen den Oberschenkeln :D ) eingerieben.
alle mann druff
alle mann druff
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mit viel Liebe wird der Frili ein letztes Mal gestreichelt
mit viel Liebe wird der Frili ein letztes Mal gestreichelt
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Danach ruhte er für einen Tag an kühler, dunkeler und somit insektenfreier Stelle.

Am Abend vor dem Abend heizte ich schonmal den Backes ein
140913Frili-im-LBO---Vorheizen-am-Abend014.jpg
140913Frili-im-LBO---Vorheizen-am-Abend014.jpg (148.02 KiB) 19296 mal betrachtet
der am Morgen noch 150°C Innentemperatur hatte. Damit meine ich die gemittelte Oberflächentemperatur der Backfläche. Ich brauchte dann nur etwas Holz nachlegen und hatte schnell ordentlich Dampf in der Hütte.
Inzwischen ging ich mit den Kindern zwei Eimer schöner, roter Äpfel vom Straßenrand aufsammeln. Diese haben wir dann entkernt und in Ringe geschnitten unter den Frili getan. Ich habe dann noch mit Hilfe meines scharfen Ausbeinmessers und Rückenspeck gespickt. Einfach den Speck in schmale Keile schneiden, anfrieren lassen und in die mit dem Messer gemachten Löcher stecken.
gespickter und gewürzter Frili
gespickter und gewürzter Frili
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Danach mußte ich nur noch warten, bis der Backes auf 200°C abgesunken war. Diese Zeit nutzte ich um ein Rezept auszuprobieren:

einfaches Hefebrot nach Steinis Idee:

Wenn die Glut auf den Schamottesteinen verteilt ist, sollte mit dem Anrühren des Teiges begonnen werden.

Zutaten:

800g Weizenmehl Typ 405
200g Roggenmehl Typ 1150 (alternativ 997 oder 815)
680 - 700ml lauwarmes Wasser (Temperatur darf keinesfalls > 42°C sein!)
1g Thymian
0,5g Brotgewürz => (zu gleichen Teilen fein gemahlen):

- Kümmel
- Anis
- Fenchel
- Koriander

25g feines Kochsalz
15g frische Hefe

und so wird es gemacht:

- alles zusammen für 8 bis 10Min zu einem Teig kneten
- den Teig zugedeckt 30Min warm stellen
- darauf zwei gleichgroße Brote formen
- auf bemehlter Arbeitsfläche mit Geschirrtuch und Folie abgedeckt eine Stunde ruhen lassen (zum Test Finger hineindrücken -> Teig muß zurückkommen)
- Backofen auf 230 bis 250°C abkühlen lassen
- beide Brote einschießen und ca. 50Min im Lehmbackofen backen lassen
- Klingen sie beim Klopfen mit dem Knöchel auf die Unterseite hohl, sind sie gut durchgebacken
- zum Abkühlen auf ein Gitterrost legen

fertig
fertig
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die "mal eben zwischendurch" Brote
die "mal eben zwischendurch" Brote
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das gab es dann neben einem "Spaghettikürbis" zur Spänesau dazu. Den Kürbis habe ich nur halbiert, die Kerne mit einem Löffel herausgekrazt, mit Öl, Pfeffer, Salz gewürzt und mit Alufolie abgedeckt, neben dem Frischling im Backes gemacht.


Tja und nun war der Backes auf etwa 200°C herunter und die Zeit reif, die Minisau mit Alufolie abgedeckt und 2l Wasser angegossen
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hineinzuschieben.

Mehr als Abwarten und hoffen gab es nun nicht mehr zu tun ;) .

Fünf Stunden später:
und so sah es letztlich nach etwa 5Stunden aus
und so sah es letztlich nach etwa 5Stunden aus
150913Frili-im-LBO---in-den-Backes-und-nach-5h-fertig029.jpg (146.22 KiB) 19296 mal betrachtet
Es hat uns allen sehr gut geschmeckt, das Fleisch war zart und auch geschmacklich ganz weit vorn. Ich fand den Nacken am besten ;) .

Heute habe ich die Knochen ausgekocht und das Restfleisch abgepult. Mit Zwiebeln, Lorbeer und Buchstabennudeln (erst zum Schluß hinzugegeben) gekocht, ergab das eine schmackhafte Wildschweinsuppe.
Gruß
Michel ;)


Jäger - Die besseren Grünen!
chris

Re: Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von chris »

Hallo Michel,

:respekt: saubere Arbeit. Schaut total lecker aus :gut: :applaus: :drink1:
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Siggi
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Re: Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von Siggi »

Netter Bericht, der appetit macht! :sabbern:

Danke Michel
Grüße vom Siggi

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Steini
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Re: Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von Steini »

Boah, Michel, da läuft mir ja das Wasser im Mund zusammen. :sabbern: :sabbern: :sabbern:

Kleiner Tipp:

:ksmodus:

Wenn du 2 Winkeleisen auf dem Backboden platzierst, lässt sich der Bräter besser in den Ofen befördern.

:ksmodus:
Einschubidee für große Bräter.jpg
Einschubidee für große Bräter.jpg (95.65 KiB) 19282 mal betrachtet
„Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als 1 Minute schießen.“
(Altbundeskanzler Helmut Schmidt)
Backfuzi

Re: Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von Backfuzi »

Super, Michel,

mal eben Wildschwein in den HBO und nebenbei noch Brot backen! :respekt:

Da haut's oan ja an Schuha weg... :sabbern:
Diavolo

Re: Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von Diavolo »

Super Back-Event, Michel, und schön dokumentiert! :respekt:

:applaus: :applaus: :applaus:

:sabbern:
Feuergerd
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Re: Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von Feuergerd »

Hallo Michel,

ein schönen Bericht und die Bilder. :respekt:

ein wirklicher Gaumenschmaus, schmeckt einfach nur nach mehr.

:sabbern: :sabbern: :sabbern:

Das es Spaß gemacht hat, ist Dir anzusehen ,und die Brote ist echt der Hammer!!!

Nette Grüße aus dem Saarland
Feuergerd
Farmer3s

Re: Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von Farmer3s »

Hallo Michel,

ich hab mal Deine Antwort aus dem anderen Thread kopiert:
Hi Jörn,

wie hebst Du den heißen Burschen an um ihn auf das Gemüsebett zu packen? Nicht, daß er Dir dabei auseinander fällt.
Das ging beim letztem mal mit drei Mann sehr gut, zwei reichen aber auch. Einer hebt mit zwei Fleischgabeln o. Pfannenwendern an und dann kommt das Gemüse drunter, 2 1/2 Std vor dem Ende der Garzeit fällt das Tierchen noch nicht auseinander. Das Gemüse ist dann später schön zart, man kann es super essen. Wir werden das Wildschwein aber wieder spritzen mit einem aufgekochtem Sud von Tymian, Rosamarin, Knobi wo nach dem abkühlen Rotwein und Salz(6.5%ige Lake) zukommen. Ich werde berichten.

Einen schönen Bericht zum nachbauen hast Du gemacht!

Viele Grüße
Jörn
wursti

Re: Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von wursti »

Klasse Doku Michel , jetzt hab ich wieder Hunger Du Sack . :sabbern:

Ihr wollt mich alle nur anfixen damit ich mir auch son Backdingens baue .
Die Idee mit den Winkeleisen als Unterlage ist sehr gut , würde die Eisen nur längs und nicht quer legen .
So ist die auflage besser , kein Kipp-punkt und es kann nichts verrutschen .
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Steini
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Re: Spanfrischling aus dem Lehmbackofen

Beitrag von Steini »

wursti hat geschrieben:... Die Idee mit den Winkeleisen als Unterlage ist sehr gut , würde die Eisen nur längs und nicht quer legen .
So ist die auflage besser , kein Kipp-punkt und es kann nichts verrutschen .
So ist es doch auch auf der Skizze dargestellt! Der Griff der Pfanne zeigt zur Türöffnung.
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