Steini hat geschrieben:Dann handelt es sich bei googlehupf's Rezept wohl nicht um das Original, denn der hat Hefe drin
Also: Der Googlehupf hat nicht behauptet es sei das Originalrezept!
Überhaupt ist das mit "Originalrezepten" so eine Sache.
Welche Wandlung erlebt zum Beispiel ein Kartoffelsalat von Süd nach Nord.
Über das Original Wiener Schnitzel diskutiert die ganze Welt. Als Wiener Schnitzel muß es vom Kalb sein.
Das bekommt man in Wien nur schwer.
Und so verhält es sich auch mit dem
Flammenkuchen.
Im Elsaß ist die
Tarte flambeè hauchdünn, der Teig nur aus Mehl, Salz, Wasser und Schmalz.
Den Deutschen wird das als
Flammkuchen verkauft bzw. vermarktet.
Im Badischen ißt man
Flammenkuchen. Hefeteig hauchdünn ausgerollt und dünn belegt.
Durch den Fettanteil im Teig wird der Boden knusprig.
Weiter östlich im Schwarzwald sind das dann
Datschkuchen. Hefeteig nicht ganz so dünn. Belegt mit Rahm, Zwiebel und Speck.
Auf der Alb ißt der Schwabe das Gleiche, nennt das aber
Dinnete.
Und im Hohenlohische werden die Kuchen dann auf Blechen zubereitet, sind dick belegt und nennen sich
Blootz.
So geht das sicher noch weiter.
Jede Gegend hat die eigenen Rezepte nach dem jeweiligen Geschmack.
Geht man im Badischen oder im Elsaß "Flammenkuchen essen", dann geschieht das meist inn geselliger Runde.
Es werden nach und nach Flammenkuchen aufgetragen, geder greift zu.
Die Bretter bleiben am Tisch und werden gestapelt. Das geht bis zum abwinken. Dann werden die Bretter gezählt und abgerechnet.
Der Elsäßer Flammkuchen wird gerollt und ist mit zweimal abbeißen verdrückt. Bis der Hunger weg ist geht das ordentlich ins Geld.
Deshalb machen wir Badner den Teig mit Hefe und etwas dicker.