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Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Mo 29. Aug 2022, 13:46
von maschi2017
Hallo,

vorerst mal Dein Portalbogen, das schaut super aus. Durch das Einkerben der seitlichen Steine wird die Belastung von oben sehr gut abgefangen. Genial. Nur wenn die Belastung von oben zu stark wird, drückt es Dir die seitlichen Steine auseinander. Das passiert bei einer Mauer halt nicht.
Mit der Abführung des Rauches denke ich ist es egal ob die Öffnung direkt unten oder über Eck erfolgt. Direkt unten hätte den Vorteil, dass das Rohr stabiler bleibt durch den Erhalt der seitlichen Wandung. Bei mir muss der Rauch auch erst nach unten, bevors nach oben geht. Wichtig ist halt, dass der Kamin nach oben die richtige Länge hat, damit dort ein guter Zug entstehen kann.
Ob durch den kleineren Querschnitt auf den Großen der Zug nicht etwas gebremst wird?

VG
Manfred

Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Di 30. Aug 2022, 08:41
von Dschuulzs
Guten Morgen zusammen!

Wie versprochen halte ich Euch auf dem Laufenden - vielleicht wird der heutige Tag auch zu einem ganz besonderen, wenn ich es schaffe die Kuppe zu schließen!

Gestern habe ich versuch Meter zu machen und die Kuppel weiter hochgezogen. Der Mörtel ist einfach nur klasse! Gut zu verarbeiten und mit genügend Adhäsionskräften um die Steine am Ort zu halten. Ich bin begeistert. Der Nassschneider tut ebenfalls sehr gute Dienste - den möchte ich nicht mehr missen. Wo ich zuerst noch ausschließlich mit Halben mauern wollte bin ich jetzt froh doch zwei Keilmuster erstellt zu haben, die ich abwechselnd einsetze um keine Kreuzfugen zu bekommen. Dadurch komme ich auch nicht über die maximale Fugenstärke des Mörtels von 20mm. Ausgleichsstücke muss ich nur noch selten setzen. Heute werde ich vielleicht noch Phasen an die Steine schneiden um im oberen Bereich etwas kleiner Fugen zu bekommen. Ich denke ich werde noch eine Reihe mit Halben mauern und dann auf die flachen Steine zurückgreifen. Mal sehen.

Noch ein Wort zum Rauchfang/Sturz. Gestern habe ich nochmals mit dem sehr netten Fachmann von den Wolfshoeher Tonwerken gesprochen und er hat mich darin bestärkt, die Rauchfanglösung so umzusetzen. Lediglich werde ich das Rohr unten komplett aufsägen um einen größeren "Fang" zu haben und Richtung Portal noch einen Halbmond ausschneiden, um keine unnötigen Verwirbelungen zu erzeugen. Ursprünglich wollte ich Portal und Fang nicht miteinander vermörteln - das sagte mir mein Gefühl bzgl. unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten der Materialien. Der Fachmann riet mir allerdings dazu es zu tun, da es viel besser ist eine "Wärmeeinheit" zu haben, die sich zusammen aufheizt und auch zusammen wieder abkühlt. Ich bin gespannt ob er Recht behält.

So viel für den Moment. Nun noch ein paar Bilder und ich bin wieder am Ofen...

Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Do 1. Sep 2022, 17:27
von Dschuulzs
Es ist soweit: Dienstagabend um 22:31 wurde der Königsstein eingesetzt, die Kuppel ist zu. Ich hab es ordentlich gefeiert und bin sehr froh über die letzten, sehr ergiebigen, Tage. Gleichzeitig aber auch etwas traurig, dass die schöne Kuppel und das Portal schon wieder „verschwunden“ sind. Jetzt ruht das Ganze erst einmal eine Woche, davon die ersten beiden Tage noch unter feuchten Tüchern. Nach einer Woche geht’s los mit zwei Tagen Kerzen und ab dem dritten Tag heisse Kohlen als gleichmäßige Wärmequelle und ab dem fünften Tag kleine Feuerchen. Erstes Anstochen wird dann in zwei Wochen stattfinden. Im September gibt’s Pizza!!

Noch ein Tip aus dem letzten Gespräch mit dem Fachmann der Wolfshoeher Tonwerke:
- Portal und Rauchfang miteinander „verbinden“. Besser ein Körper, der sich zusammen aufwärmt und abkühlt, als getrennter Aufbau
- 1cm dicke SchamotteMörtelschicht als „Aussenhaut“, erhöht die Wärmespeicherkapazität und vermindert zusätzlich das Risiko von Rissbildung
- Trockenzeit 1 Woche
- Anheizzeit 1 Woche

Was das Material betrifft: Ich habe vier Steine über und drei Sack Mörtel verwendet. Das hat selbst den Fachmann überrascht. Den vierten Sack habe ich dann aber doch „geköpft“ um beim Rauchfang nicht sparen zu müssen. Daraus ist dann auch die Mörtelschicht entstanden.

Für alle die ihr Projekt vor sich haben - was Steine, Schablonen und Hilfsmittel angeht: Ich biete mein Material als „Startet-Kit“ an.

Beste Grüße

Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Do 1. Sep 2022, 17:30
von Novum64
Meinen allergrößten Respekt!!!
Du hast das schnell und sauber durchgezogen. Viel Spaß mit dem Ofen und der ersten Pizza.

Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Do 1. Sep 2022, 17:55
von maschi2017
Heilands Blechle, Du gibst aber Gas.
Die Kuppel ist ja mal wunderschön und sauber aufgebaut :zustimm: . Jetzt bin ich gespannt wie sie sich verhält wenn die ersten Feuer kommen - die Spannung steigt...

Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Do 1. Sep 2022, 18:59
von Spätzünder
Saubere Arbeit mein größten :respekt:
ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Ofen
LG
Spätzünder :dog:

Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Do 1. Sep 2022, 20:25
von maschi2017
Servus,

gerade habe ich mir noch mal die Bilder angeschaut und mich gefragt wo ein Schieber für den Rauchrohr Verschluss eingesetzt werden könnte? Da wäre es ja sehr einfach, eine horizontale Platte im horizontal liegenden Rohr einzusetzen, die dann nur von links nach rechts geschoben werden müsste. Ein locker aufliegender Rahmen mit L-Winkeln wäre da als Schiebelager ausreichend.

Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Mo 5. Sep 2022, 11:37
von Dschuulzs
Hallo zusammen!

Vielen Dank für die netten Worte - ich bin auch wirklich froh über das Ergebnis bis hierhin. Da der Kamin als Nächstes fertiggestellt werden muss steht auch das Thema „Rauchgasklappe“ auf der Agenda. @Manfred: Kannst du mir nochmal erklären wo deiner Idee nach ein „Schieber“ installiert werden könnte?
Bisher plane ich eine drehbare Klappe im zweiten vertikalen Schamotte Rohr Element zu verbauen. Aus Edelstahl, 4mm, als Achse eine Edelstahl-Gewindestange M8, dann habe ich gleich die Möglichkeit später vorn noch einen Griff, ein Rad o.ä. Abzubringen. Dazu eine Skizze anbei.

Freue mich aber über Anregungen falls ihr andere oder einfacherer Ideen habt!

Beste Grüße,
Julius

Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Mo 5. Sep 2022, 23:26
von maschi2017
Servus,

den Schieber hatte ich mir hier direkt auf dem Boden vorgestellt.
Ju.png
Ju.png (364.97 KiB) 2152 mal betrachtet
Einfach eine Eisen, oder Gussplatte die man von links (wenn man davor steht) mittels Gestänge über die Öffnung schiebt. Die Platte dann in einem kleinen Rahmen aus L-Winkeln geführt. Was mir auch noch durch den Kopf ging, wäre eine Platte direkt über der Aussparung die über einen kleinen Seilzug oder ein Gestänge auf und ab gesenkt werden könnte. Das kann dann evtl. sogar richtig dicht werden und weniger Wärmeverlust bedeuten. Ausserdem wäre bei irgendeiner Sörung ein ungehinderter Zugang möglich. Kann aber sein, dass das wegen dem Radius des Rohres nicht funktioniert.
Deine Lösung ist wohl die Elegantere und am meisten verbreitet.
Bei solchen Sachen gehe ich halt gerne meine eigenen Wege. Hast ja vieleicht gesehen wie ich das bei mir gelöst habe. 8-)


VG
Manfred

Re: Ein "Backes" im hessischen Hinterland

Verfasst: Di 6. Sep 2022, 10:50
von Crumb
Moinsen, ich geb mal meine Idee noch mit.. hoffe es ist zu erkennen, der Griff steckt in einer Hülse, die gleichzeitig einen Anschlag liefert, bis heute 1a

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Gruß
crumb