Mein Ofen - und die Frage nach der Türlackierung

Fundament, Backraum, Dach und alles was zum Steinbackofen sonst noch gehört
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SueAnne

Mein Ofen - und die Frage nach der Türlackierung

Beitrag von SueAnne »

Hallo zusammen,

vorab - meine eigentliche Frage habe ich ganz ans Ende des Texts gestellt - wen also meine kleine Vorstellung nicht interessiert einfach überspringen :pfeifend:

nachdem ich endlich den Platz gefunden habe und insbesondere durch dieses Forum schwer dazu animiert wurde, habe ich endlich den Bau meines eigenen Steinbackofens angehen und (fast, aber eben nur fast) fertig stellen können. Ich bin selbst "nur" Hobbyhandwerker, hatte mir aber vorgenommen den Ofen komplett selbst zu bauen, d. h. vom Fundament bis zur Schornsteinabdeckung ist alles handgebaut und deshalb auch an der ein oder anderen Stelle ein bisserl schief ... aber ich bin mit dem Ergebnis zufrieden (optisch). Baubeginn war im April diesen Jahres.

Der Ofen ist außen 1,2 m breit und 1 m tief. Der Backraum hat eine Grundfläche von 60 * 60 cm und ist 60 cm + 15 cm (Bogenhöhe Mitte) groß. Das "Erdgeschoss" ist aus Kalksandsteinen gemauert, obendrauf eine 10 cm armierte Betonplatte, die in der Mitte des Backraums ein 20 cm rundes Loch mit einem eingesetzten Ofenrohrstück hat. Das Loch dient als Ascheauskehr und lässt sich per Hebel von außen öffnen und schließen - z. B. um Holzkohleglut zu "unterlüften". Später möchte ich in Erdgeschoss einen zweiten Brennraum mauern und an das Rohr anschließen um den Ofen auch als Smoker nutzen zu können.

Den Backraum habe ich mit zwei Reihen weichgebrannten Ziegeln aus einer Abrissscheune ummauert (direkt auf die Betonplatte). Im Backraum wurde der Boden mit einer Rockwoolmatte belegt, darauf Ziegel, darauf Quarzsand und darauf schließlich 30mm Schamotteplatten gelegt. Mit diesen Platten habe ich auch den Backraum ausgekleidet. Eingesetzt sind die Platten mit Haftmörtel, der Bogen ist aus Schamottevollziegeln (NF). Der Rauchabzug ist in die Rückwand gemauert, aufgesetzt ist ein 200er Rauchgasrohr, das durch den aufgemauerten Kamin aus Vollziegeln bis ganz nach oben geht. Zwischen Kamin und Rohr ist mit Rockwool isoliert.

Den fertig gemauerten Backraum habe ich mit einer ca. 5 cm starken Strohlehmschicht komplett eingepackt und nach dem Trocken noch in Rockwool gekleidet und mit Maschendraht fixiert. Anschließend die "Äußere Hülle" aus Poroton bis zum Dachstuhlansatz gemauert, von oben mit Isoperl - Kügelchen bis unter den Rand aufgefüllt und mit zwei Faserzementplatten abgedeckt. Darauf den Dachstuhl. Die beiden Pfetten liegen außen an und "hängen" zusätzlich an 3 Stahlwinkeleisen, die auf den Faserzementplatten liegen. Der Dachstuhl hat 3 Sparren, Lattung, Folie, Konterlattung und ist dann eingeziegelt, der Kamin geht durch den First und ist eingebleit. Inzwischen ist er auch verputzt und das Blei wird nicht nur mit Klebeband gehalten :pfeifend:

Ich habe das Teil schon mehrfach zum Grillen, insbesondere aber als lauschigen offenen Außenkamin genutzt. Irgendwann auch verputzt und gestrichen.

Tja und jetzt wo ich endlich wieder Zeit habe habe ich einen Rahmen und ein Ofentürchen geschweißt. Den Rahmen aus Flachstahl (5mm), Winkelstahl (3 mm, 3 * 3 cm) und Vierkantrohren (1,5 mm, 2 * 2 cm) zusammengebrutzelt. Ein Schlupf dafür war vorgesehen und der Rahmen passt auch. Die Ofentür ist aus einer 5 mm Riffelstahlplatte, angeschweißt sind bereits genannte Vierkantrohre die in den Rahmen schlüpfen. Zwischen die Vierkantrohre Rockwool, darauf eine 2 mm Stahlplatte aufgeschraubt (falls da zuviel Wärme abgeht, kann ich immer noch Schamotteplatten "hinterlegen"). Soweit passt alles - Tür also wieder ausgebaut und jetzt steht das Lackieren an.

Nach all dem BlaBla also des Pudels Kern:

wenn ich meine Türe lackiere, mache ich das "nur" auf der Außenseite, oder wird auch die Seite, die in den Backraum schaut lackiert? Und wie ist das beim Rahmen?? Ist der normale Ofenlack irgendwie bedenklich für Speisen die im Ofen backen?? Geschmacklich und natürlich . v. a. gesundheitlich?

Vielen Dank und Beste Grüße aus Franken

Sven
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SueAnne

Re: Mein Ofen - und die Frage nach der Türlackierung

Beitrag von SueAnne »

Guten Morgen,

am Wochenende hat mich dann doch die Ungeduld übermannt und ich habe mal zum Lack gegriffen. Die Tür habe ich jetzt außen, ebenso den Rahmen außen, mit Senotherm Ofenlack gußgrau dreifach lackiert und die Lackschichten gleich mit dem Heißluftföhn eingebrannt. Auf der Innenseite habe ich nur die "Überlappung" des Rahmens lackiert. Die 2 mm Stahlplatte im Innenraum habe ich unbehandelt gelassen. Hoffe, dass Ruß und Fett außreichend schützen. Die Verriegelung habe ich schon angebracht, muss den Riegel aber noch lackieren - dafür werde ich aber wohl Hammerite nehmen. Kann gern noch ein- zwei Fotos einstellen, falls Interesse besteht.

In dieser Woche werde ich noch das Thermometer einbauen und einen Verschluss für den Rauchabzug. Wobei mir da noch die Ideen fehlen ... hatte leider (wegen Lust auf Grillen) den Bau forciert und darauf verzichtet gleich einen Regler ins Rauchrohr zu setzten -> und jetzt plagt mich die Frage ob ich das nachträglich machen kann/ will (Durch die Isolierung oder den Dachstuhl, wie heiß wird das, etc.), oder lieber eine Klappe/ Schieber in den Feuerraum setze, die ich mittels Stahlhaken bedienen kann... Was aber insofern schwierig ist, da der zugang zum Schlot zum Teil in der Wölbung der Kuppel liegt (s. Skizze)

Das wirft Fragen auf...

1. Wie dicht muss so ein Verschluss sein?
2. Muss ich damit rechnen, dass sich eine 5 mm Stahlplatte im Feuerraum verzieht?
3. Hat jemand Erfahrung mit Stahl im Bakraum (v. a. Befestigung, z. B. mit Metalldübeln ...)

Vielleicht fällt Euch ja was Gutes ein

Grüße aus Franken

P.S. was ich in der Beschreibung vergessen hatte, der Ofen dient auch als Grill. Dafür habe ich Ihn auch schon verwendet. Als Ofen ja leider noch nicht - mangels Tür ...
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Re: Mein Ofen - und die Frage nach der Türlackierung

Beitrag von DJTMichel »

Hallo Sven,

erstmal von mir herzlich willkommen. Zum Lack kann ich Dir leider nichts schreiben.
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Ich werde an meinem Lehmbackofen die linke Absperrklappe einbauen, ob und wie das in Deinem Fall nachträglich möglich ist, weiß ich nicht. Die rechte brauche ich um die Räucherkammer regulieren zu können. Gekauft habe ich sie bei Fa. Feuerfest in Wolfenbüttel.
Gruß
Michel ;)


Jäger - Die besseren Grünen!
SueAnne

Re: Mein Ofen - und die Frage nach der Türlackierung

Beitrag von SueAnne »

Hi Michel,

danke für die Bildanregungen. Da kam mir doch glatt eine Idee ... mal sehen ob ich das als mäßig talentierte Hobbyschweißer noch hinbekomme ...

Anregend war übrigens auch das System von kaminbrand - unbekannterweise mal Danke auch für diesen Tipp.

Bestes

Sven
SueAnne

Re: Mein Ofen - und die Frage nach der Türlackierung

Beitrag von SueAnne »

Guten Morgen,

gestern habe ich mir noch ein Loch ins Gehirn gedacht und mir ist doch tatsächlich was eingefallen. Ich habe noch vier Schamotteplatten übrig, 2mal 40 x 20 x 2 cm und 2mal 40 x 20 x 3 cm. Aus denen möchte ich mir jetzt einen Schieber "schnitzen" (vgl. Skizze). Die Stützen würde ich mit Haftmörtel an der Außenseite des Abzuges (auch Schamotte) befestigen, der Schamotteschieber liegt locker auf. Da der Abzug genau 20 cm breit ist, müsste ich den Stein nur kürzen und sonst nicht anpassen. Hätte auch den Vorteil, dass ich den Schornstein nicht "mitheizen" muss.

Was meint Ihr? Könnte das funktionieren? Oder bricht mir der Schamottestein, wenn er heiß ist? Und habt Ihr evtl. eine Idee, wo ich an dem Schiebestein einen Haken o. ä. anbringen kann, mit dem ich Ihn wieder "aufziehen" kann, wenn er ganz geschlossen ist (also hinten an der Wand anliegt)?

Danke und Bestes

Sven

P.S. eine ausführliche Vorstellung von Ofen und Mensch (Reihenfolge bewusst gewählt) hole ich baldmöglichst nach. Habe mit der Fertigstellung nur sanften Termindruck im Nacken. Dann hoffe ich dann auch Backerfahrungen zum Besten geben und meine geplante Smokeraufrüstung vorstellen zu können.
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