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Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: Sa 30. Mär 2013, 23:06
von ovi
Hallo
!
Wie einige von Euch auch verwende ich eine KA Küchenmaschine. Seit geraumer Zeit ist das Gelenk zwischen Motorkopf und Unterteil ausgeschlagen. Anfangs ist öfter der Stift seitlich rausgewandert, wodurch das Gelenk keinen richtigen Halt hatte. Allerdings ist uns das erst nach einiger Zeit aufgefallen, und so nahm das Schicksal seinen Lauf...
Mittlerweile (nach gut 15 Jahren) hat sie ziemlich viel Spiel und ich muss den Motorkopf mit der Justierschraube ziemlich hoch einstellen, um es etwas zu reduzieren, was natürlich für die seitliche Richtung nicht hilft.
Hat von Euch jemand Erfahrung mit der Reparatur des Gelenks? Zum Beispiel selber gemacht, oder vom KA Reparatur Service erledigen lassen?
Für ein paar Tipps wäre ich dankbar - ich möchte das Teil noch eine Weile nutzen. Ist ja nun mal da, sonst wäre dieser
natürlich auch super...
ovi
Re: Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: Sa 30. Mär 2013, 23:10
von Steini
Kann dir nicht ganz folgen! Bilder wären sicher nützlich für ein paar Tipps.
Re: Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: So 31. Mär 2013, 22:40
von ovi
Hier mal ein paar Bilder dazu:
- Unterteil mit Stift
- IMG_1056_1024.jpg (67.08 KiB) 7268 mal betrachtet
- oberes Teil mit Motor
- IMG_1057_1024.jpg (87.39 KiB) 7268 mal betrachtet
- Stift, Durchmesser 9.45 mm (knapp 3/8")
- IMG_1058_1024.jpg (99.53 KiB) 7268 mal betrachtet
- Bohrung, fast 1/10 mm größer :-(
- IMG_1062_1024.jpg (87.13 KiB) 7268 mal betrachtet
- Klemmschraube für Stift - die kannte ich noch gar nicht
- IMG_1063_1024.jpg (84.94 KiB) 7268 mal betrachtet
Die Bohrung im Oberteil ist ausgeschlagen. Material vermutlich Alu Druckguss. Es ist zwar "nur" 0.1 mm, aber bedingt durch die kurze Länge, auf der der Stift darin geführt wird, macht dies schon ein erhebliches Spiel. Am besten wäre da ein fester Sitz.
Der Stift selbst ist ok. Hat ein paar Spuren, aber keinen Absatz im Durchmesser.
Als Reparatur fällt mir nur ein, das Oberteil auszubuchsen. Leichter gesagt als getan...
ovi
PS: Habe bei der Aktion die Klemmschraube zur Fixierung des Stifts entdeckt. Die kannte ich noch gar nicht, damit kann man auf jeden Fall vermeiden, dass der Stift seitlich rauswandert. Sie ist von der Unterseite zugänglich.
Re: Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: So 31. Mär 2013, 22:56
von wursti
Hm , viele Möglichkeiten auf lange Sicht bleiben da nicht .
Evt. einen Dreher im Bekanntenkreis ?
Dann wäre eine Möglichkeiten eine passende Achse zu drehen
oder
Oberteil aufbohren und aufreiben dann Passhülse einkleben mit Loctite .
oder
alle 3 Löcher aufbohren und aufreiben und dickere Achse verbauen .
Re: Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: Mo 1. Apr 2013, 18:17
von ovi
An so eine Passhülse hatte ich auch schon gedacht. Ich bräuchte dann eine, die innen ein passendes Zollmaß hat. Und das ist natürlich ein "Eingriff", der dann klappen muss.
Komplett aufbohren/reiben würde auch gut gehen, dann könnte ich auf 10 mm gehen. Ist aber auch so eine "finale" Sache, und man muss vorsichtig mit dem Lack sein.
Wenn ich selbst etwas versuche, würde ich im ersten Schritt das Loch mit Fasern/Harz verkleinern, das bekommt man zur Not irgendwie wieder raus, wenn es nicht klappt. Dafür bräuchte ich aber auch einen neuen Passstift mit Zollmaß, habe aber noch keine Quelle gefunden.
Oder klappern lassen
ovi
Re: Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: Di 2. Apr 2013, 09:51
von wursti
Hallo ovi ,
durch die axiale Bewegung des Knethakens dürfte sich dieses noch kleine Spiel
irgendwann vergrößern .
Scheint wohl die Schwachstelle zu sein , gerade bei Spritz- oder Druckguss .
Re: Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: Di 2. Apr 2013, 10:40
von wursti
Schau mal ebucht ist voll :
sind jetzt nur Beispiele , was jetzt genau bei dir passt ?
sollte ja auch noch genug Material stehenbleiben .
http://www.ebay.de/itm/Buchse-10-x-14-x ... 35c28fa438
http://www.ebay.de/itm/30-Zylinderstift ... 53f6f618d3
Vielleicht hat der Hersteller deiner Maschine ja auch schon was im Lösungs-angebot ,
du bist bestimmt nicht der erste damit .
Re: Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: Sa 1. Mär 2014, 21:37
von ovi
Nach fast einem Jahr Pause geht es hier nun weiter.
wursti hat geschrieben:Evt. einen Dreher im Bekanntenkreis ?
Dann wäre eine Möglichkeiten eine passende Achse zu drehen
Selbst ist der Mann...
Vor einiger Zeit ist mir eine Lösung eingefallen, die habe ich nun umgesetzt. Ausgangsmaterial ist eine Edelstahlschraube M10x100:
634
Diese wird auf der Drehbank in Form gebracht und dient als neue Achse. Weitere Details siehe Bilder in der
Galerie.
Die Kegelspannhülse weitet sich durch das Einschlagen der Achse auf und sitzt dadurch zusammen mit der Achse fest im Motorkopf. Die Mutter wird dann nur noch festgezogen, um ein Lösen des Kegelverbands zu vermeiden.
Nach der Montage ist es nun erst mal richtig fest und fühlt sich sehr gut an. Ob die Reparatur hält, wird die Zeit zeigen - morgen kommt der erste Test mit Brot- und Nudelteig.
Falls es jemand nachbauen möchte: Die Zeichnungen stelle ich gern zur Verfügung.
Grüße,
ovi
Re: Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: Mi 5. Mär 2014, 16:11
von Backwahn
Sieht doch gut aus.
Jetzt noch den Bolzen chromatieren, dann sieht es aus wie als wenn es so müsste.
Re: Gelenk ausgeschlagen
Verfasst: Mi 5. Mär 2014, 20:29
von ovi
Backwahn hat geschrieben:Jetzt noch den Bolzen chromatieren, dann sieht es aus wie als wenn es so müsste.
Ja, die Bauleitung hat auch etwas Kritik wegen der Optik geäußert...
Ich habe auf das freie Gewinde noch zwei Muttern geschraubt, nun sieht es etwas schöner aus. Alle Teile sind aus Edelstahl, damit es keine Reaktion mit dem Alu vom Gestell gibt.
Der mechanische Test ist vorerst bestanden - auch Nudelteig ging ohne Probleme.
Grüße,
ovi