Das Forum für Freunde, die ihr Essen im Feuer zubereiten

Liebe Ofenfans,

hier: viewtopic.php?f=22&t=2025 habe ich mich vorgestellt, nun möchte ich Euch meine Idee zeigen, wie ich mir meinen zukünftigen SBO vorstelle. Bitte sagt mir Eure Meinung dazu, der Bau soll im nächsten Frühjahr beginnen, bis dahin hätte ich gern die “genauere Grob-Planung“ abgeschlossen
So sieht der Ofen in meiner Vorstellung bisher aus:
Als Standort habe ich eine Stelle ausgewählt, welche ca. 170cm breit und 115cm tief ist und hinten durch eine dicke alte Sandsteinmauer begrenzt ist. Die Fläche ist zwar nicht sehr groß, mehr ist dort aber nicht raus zu holen. Aufgrund der relativ geringen Tiefe (115cm) des Standortes möchte ich gern einen tonnenförmigen Ofen bauen. Der Ofen soll innen aus Vollziegeln bestehen, darum eine 10cm Dämmschicht erhalten, und außen mit einer unverputzten Klinker-Tonne umschlossen werden. Auch zur Sandstein-Rückwand würde ich 10cm Dämmen und die innere Rückwand des Ofens mit Vollziegeln mauern. Ob ich innen nun Vollziegel oder doch lieber Schamotteziegel nehme, weiß ich noch nicht genau, Vollziegel kann ich praktisch kostenlos haben, dafür ist Schamotte der bessere Wärmespeicher – diese Entscheidung vertage ich vorerst…
Als Dämmung der Tonne habe ich Steinwolle geplant.

Da die Backfläche des Ofens mit ~50x80cm nicht die größte wäre, möchte ich die Möglichkeit schaffen, ihn von unten zu beheizen. In der aktuellen Planung bekäme ich damit sogar einen zweiten Backraum (wenn die Feuerstelle ausgeräumt ist). Hier mal eine erklärende Skizze:
Für den Holzkeller möchte ich eine durchgehende Tonne mauern. Darauf soll dann eine mind. 10cm starke zehmentgebundene Blähtonschicht gegossen werden, welche auch an den Seiten bis zur Tonne hoch ragt. Auf die Blähtonschicht und an die Seiten kommen dann Schamotteplatten. Die obere Schamotteplatte, welche gleichzeitig den oberen Backraumboden bilden wird, soll auf Winkeleisen liegen, damit sie entnehmbar bleibt, um auch mal etwas räuchern zu können (dafür sollen Haken in dem Gewölbe vorgesehen werden). Die Halteanker für die Winkeleisen möchte ich in der Blähtonschicht verankern, ohne Druck auf die Schamotteplatten der Feuerraumseiten.

Ich bin gelernter Schlosser und im Besitz einer sehr gut ausgestatten Hobbywerkstatt. Die Türen werde ich selber herstellen können.

Was haltet ihr von meinem Plan? Kann das so passen?
Ist die Dämmung zur Sandsteinmauer hin notwendig, oder könnte ich auf diese verzichten und eben nur eine Ofenrückwand mauern. Dies brächte mir ~10cm mehr Backraumlänge.

Ich bin auf Eure Meinungen sehr gespannt und bitte um rege Beteiligung

Grüße aus Dresden,
Kristian

Hallo Kristian,

interessante Konstruktion, die du dir da ausgedacht hast - indirekt beheizter Ofen .

Ich würde den Backraum allseitig thermisch trennen, somit auch zur hinteren Sandsteinmauer.

Bei der von dir geplanten Zwischenebene (oberer Backboden) benötigst du großformatige Schamotteplatten, die meist sehr teuer sind.
Könntest du nicht evtl. noch Querstreben aus Winkeleisen Einplanen, dann könntest du schmalere Schamotteplatten verwenden, die wesentlich günstiger sind.

Wenn du beabsichtigst normale Vollziegel für den Backraum zu verwenden, dann solltest du die Steine vorher auf dessen Tauglichkeit testen.

Ansonsten ist es ein sehr schönes Ofenprojekt .... ich bin gespannt!

Hallo Kristian,

dem schließe ich mich an - dem Steini schönes Projekt und werde es beobachten
Zur Dämmung kann ich Dir aus Erfahrung sagen dass Perlite besser ist als Steinwolle - Glaswolle ist überhaupt nicht zu empfehlen

Viel Spaß beim

Börni hat geschrieben:
Zur Dämmung kann ich Dir aus Erfahrung sagen dass Perlite besser ist als Steinwolle

Ich würde Dir empfehlen, vor dem äußeren Tonnengewölbe eine Schicht Leichtbeton zu machen (Perlite + Zement).
Das hat den Vorteil, dass sich das sehr gut modellieren lässt, und Du das äußere Gewölbe nur noch "drauflegen" musst.
So hab ich es auch gemacht:
viewtopic.php?p=14492#p14492

Steini hat geschrieben:Hallo Kristian,

interessante Konstruktion, die du dir da ausgedacht hast - indirekt beheizter Ofen .

Ich würde den Backraum allseitig thermisch trennen, somit auch zur hinteren Sandsteinmauer.

Bei der von dir geplanten Zwischenebene (oberer Backboden) benötigst du großformatige Schamotteplatten, die meist sehr teuer sind.
Könntest du nicht evtl. noch Querstreben aus Winkeleisen Einplanen, dann könntest du schmalere Schamotteplatten verwenden, die wesentlich günstiger sind.

Wenn du beabsichtigst normale Vollziegel für den Backraum zu verwenden, dann solltest du die Steine vorher auf dessen Tauglichkeit testen.

Ansonsten ist es ein sehr schönes Ofenprojekt .... ich bin gespannt!

Hallo Steini,

danke für Deinen Beitrag und die sehr schnelle Freischaltung zum Forum!
Deine Einwände zum teuren Backboden sind berechtigt. Danach hatte ich nochngarnicht so geguckt, das braucht noch recherche. Querstreben will ich aber nicht einsätzen, die würden nach der ersten heißen Feuerung ihre Form verlieren und der Boden wäre nicht mehr eben. Ich überlege auch schon, ob ich die seitlichen Eisen lieber gegen angemörtelte Schamottestreifen ersetze. Auch kann ich mir gut vorstellen, den Backboden aus zwei Lagen Schamotriegeln 500x200x30 zu legen, das ließe sich dann auch leichter bei Bedarf ausbauen.

Die Vollziegel werde ich im Kamin meines Vaters testen, sollten sie das Mittel der Wahl werden, danke für die Erinnerung!

Die Dämmung zurvSandsteinwand werde ich wie geplant umsetzen.

Diavolo hat geschrieben:

Börni hat geschrieben:
Zur Dämmung kann ich Dir aus Erfahrung sagen dass Perlite besser ist als Steinwolle

Ich würde Dir empfehlen, vor dem äußeren Tonnengewölbe eine Schicht Leichtbeton zu machen (Perlite + Zement).
Das hat den Vorteil, dass sich das sehr gut modellieren lässt, und Du das äußere Gewölbe nur noch "drauflegen" musst.
So hab ich es auch gemacht:
viewtopic.php?p=14492#p14492

@Fabian und Diavolo, vielen Dank für den Perlite-Hinweis, das werde ich mir so annehmen, Deinen Bauthread werde ich mir genauer begucken, Diavolo

LG,
Kristian

Moin Kristian,

schöner Plan! Ich schließ mich Steini´s Meinung an mit der Dämmung, die muss ringsherum gehen sonst geht Dir punktuell die Wärme weg. Mit den Platten musst Du mal schauen wo die preislich liegen, günstig sind die großen Platten leider nicht. Als Auflager würde ich ein Auflager einmauern, nicht ankleben. Hier könnte man ja Platten der Länge nach schneiden und in die Wand mit einlassen.

Hallo Kristian,

ich kann mich meinen Vorrednern wirklich nur anschließen: ein spannender, ambitioniertes Projekt ...

die indirekte Befeuerung bietet natürlich ein schönes Potential (leider auch für Probleme - aber deshalb sprechen wir ja darüber )

folgende Gedanken als Diskussionsgrundlage:

1. die trennende Schamottplatte (zwischen Feuer- und Backraum) sollte meiner Meinung nach besonders dick sein ... das restliche Gewölbe wird sich relativ langsam aufheizen - und dann ist Dein Backboden schnell zu heiß bzw. wird mit dem feuer darunter auch sehr heiß bleiben - viel Speichermasse könnte hier Abhilfe schaffen ... und bei einer anständigen Trennung lässt sich auch bestimmt fein kalt räuchern
2. so schön die indirekte Lösung auch ist, solltest Du Dir nocheinmal gut überlegen, ob Du die wirklich haben möchtest ... klar: eine durchgehende Befeuerung ermöglicht "endloses" Backvergnügen ... allerdings ist die Anheizphase länger bzw. der Holzverbrauch höher (größeres Volumen ... ) ... es ist also so, dass direkt und indirekt beheizte Öfen "anders" sind und auch einen anderen Zweck erfüllen ... kommt also ganz darauf an, was (und wieviel) Du machen möchtest ...
3. als Schlosser kannst Du auch sicherlich etwas "komplexere" Lösungen umsetzen ... wir wäre es damit: Hinten einen zweiten Rauchabzug - jeweils regulierbar ... dann könntest Du mit reiner Unterhitze fahren oder ohne Rauch unter Feuer arbeiten (100 Bleche Käsekuchen ) ...
4. das "Schlosser-Thema" könntest Du natürlich auch bei Deinem Ofen ausleben ... z.B. die Außenhülle aus Stahlplatten würde >20cm mehr Platz oder entsprechend mehr Dämmung (viel bringt viel) ergeben ... nur so als Gedanke - man muss nicht immer mauern - nur vielen bleibt keine andere Möglichkeit ...

viel Spaß ...

Sebastian

Hallo Kristian,

vielleicht kannst Du hier einige Anregungen finden. Beim Lesen Deines Themas fiel mir ein, dass ich den noch vorstellen wollte.

Gruß,
ovi

Hallo,

das mit dem indirekten befeuern hatte ich auch mal im Sinn doch
die Schamotteplatten waren mir zu teurer.

In die Wand kannst du ja ein Auflager zu dem Backboden einmauern
und die Platten dann einschieben. Du musst nur vorsichtig mit dem
Boden umgehen, nicht das Sie brechen.

Die Infos von Steine würde ich berücksichtigen und auch die anderen
Gedanken sind zu bedenken.

Geh in dich und denk nach, was du machen willst. Sonst sind deine
Ausführungen schon nicht schlecht.

Ich würd mir das mit dem indirekt Befeuern auch nochmal überlegen.
Wo sind die Vorteile?
Ich seh momentan nur einen - dass der Backofen im Dauerbetrieb beheizt werden kann, sprich: stundenlang die gleiche
Temperatur benötigt wird. Brauchst Du das?
Die meisten hier kommen mit einmal Aufheizen aus.
Und wenns tatsächlich mal mehr sein soll, einfach eine halbe Stunde Zwischenheizen.

Die Nachteile (meines Erachtens):
- wesentlich höhere Heizkosten (da mehr Volumen) und längere Aufheizzeiten
- die Schamottplatten für den Backboden werden teuer sein. Hier kannst Du auch keine 2cm-Platten verwenden (zu wenig Speichermasse),
sondern brauchst dickere.
- mehr Details "in der Hitze" - anfälliger für Defekte