Hallo Steini,
das ist schon ein gute Basis für Planetenbeobachtung:
Du hast nun ein Linsenfernrohr ( = Refraktor) mit 9,3 cm Durchmesser Öffnung ( das sind die 3.7 Zoll) und 1m Brennweite.
Das Teil ist für Planeten sehr gut, für Nebel und Galaxien ausreichend.
Die beiden
Plössl-Okulare benutzt Du am besten so:
Das
25er erzeugt eine Vergrößerung von 40x und das zu beobachtende Gesichtsfeld hat ca. 1 °. Der volle Mond passt also gut zweimal rein.
Steht Dein Fernrohr fest ohne Nachführung kannst Du etwa 2 Minuten beobachten, bis die Erdrotation den Mondrand an den Rand des Gesichtsfeldes gebracht hat und er anfängt herauszulaufen.
Beachte auch, dass ein Fernrohr alles auf den Kopf stellt, der Mond ist also verkehrt herum. Wie verzichten bei der Astonomie auf jede entbehrliche Linse und stellen das Bild also nicht wieder aufrecht. Ein Jagdfernglas gönnt sich diesen Luxus, weil der Jäger sonst nicht mehr klar kommt und immer in die falsche Richtung schaut.
Ich empfehle Dir mal den Jupiter einzustellen, er ist herrlich schön und Dein Fernrohr zeigt ihn bereits bei 40x als Ball, meist geschmückt mit seinen 4 hellen Monden, mal links, mal rechts, mal einer hinter ihm mal alle links/rechts....
Du findest ihn zur Zeit im Sternbild Zwillinge (Gemini). Besorg Dir mal eine drehbare Sternkarte, damit lernst Du den Himmel am schnellsten.
Jupiter ist ca 40 Bogensekunden im Duchmesser ( wir sprechen nicht von den echten Größen, sondern immer nur von den scheinbaren).
Er ist damit also 45 x kleiner als unser Erdmond.
Nun kannst Du den Jupiter ziemlich genau in die Mitte des 25er Okulars einstellen und dann ziemlich flott das 9er Okular reintun. Du must neu scharfstellen und siehst dann den Planeten mit 111x Vergrößerung. Achte mal auf dunkle Wolkenbänder entlang des Jupiteräquators. Lass Dir Zeit, nach 5-10 Minuten beobachten siehst Du noch mehr als zu Anfang. Das ist wie bei Hefe, gut Ding will Weile haben.
Du hast nun aber nur noch ein Gesichtsfeld von 0.45 ° (=27 Bogenminuten) und der Jupiter wird von der Erdrotation permanent mit 15 Bogenminuten pro Minute nach Westen geschoben. Du hast also ca 1 Minute Zeit bis der Planet aus der Mitte zum Rand gewandert ist. Du must also immer ein bischen an der biegsamen Welle drehen und dem Objekt nach Westen folgen.
Vergleich Dein Beobachtungen nicht mit meinen Fotos. Die sind mit ca. 5m Brennweite aus bis zu 500 Einzelbildern aufaddiert worden und mit zarter Bildbearbeitung gefühlvoll zu so hochwertigen Ergebnissen gebracht. Die Luftunruhe ( der Laie freut sich über funkelnde Sterne und wir hoffen auf eine ruhige Luft, damit Jupiter seine Geheimnisse preisgibt.) Bei meinen Fotos benutze ich bis zu 10 Bilder pro Sekunde und hoffe damit die Luftunruhe austricksen zu können. Erkläre ich bei Interesse später mal.
Wenn Du mal den Polarstern finden kannst, dann kann ich Dir noch Tipps zum Aufstellen der Montierung geben. Dazu brauche ich aber mal ein Bild von dieser.
Wer weiter stöbern möchte: hier sind ein paar
Planetenfotos von mir zu sehen.