Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Alles was vor dem Bau eines Steinbackofens zu berücksichtigen ist
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DJTMichel
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Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von DJTMichel »

Hallo Backofenfreunde,

durch die vielen Bilder hier kommt mein alter Wunsch nach einem Backofen doch wieder hoch. Ich stelle mir einen überdachten Lehmbackofen vor, ohne überhaupt auch nur die Spur einer Ahnung davon zu haben. Für Verbesserungsvorschläge (gern lasse ich mich in die Realität zurückführen ;) ) bin ich offen.
meiner muß nicht "Original" sein, darf ruhig einen Schornstein und eine Tür haben
meiner muß nicht "Original" sein, darf ruhig einen Schornstein und eine Tür haben
140911015Brotmuseum.jpg (164.2 KiB) 29322 mal betrachtet
Den hätte ich aber schon gern auf einem Bruchsteinsockel - man wird ja nicht jünger. Bruchsteine muß ich nur an den Feldrändern aufsammeln und die passen auch zur Mauer. Ich habe Euch mal zwei Bilder aufgenommen:
um ein Bild der Lage zum Nachbargrundstück zu bekommen
um ein Bild der Lage zum Nachbargrundstück zu bekommen
050412001Projekt-_Backofen_.jpg (147.76 KiB) 29322 mal betrachtet
mehr Platz ist nicht
mehr Platz ist nicht
050412002Projekt-_Backofen_.jpg (167.82 KiB) 29322 mal betrachtet
mehr als 2,5m x 2,8m Fläche sollte das Dach nicht haben.

Nun habe ich als Zahntechniker keine Ahnung von Fundamenttiefen, von Mörtelarten, von Lehm und Stroh, vom Mauern und vom Mauern mit Bruchsteinen im Speziellen. Handwerklich bin ich aber nicht ungeschickt, nur eigentlichh eher für Fummelarbeit zu gebrauchen. Meint Ihr, es macht überhaupt Sinn?
Gruß
Michel ;)


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Steini
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Re: Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von Steini »

Hallo Michel,

klar macht es Sinn! In jedem Fall!

2,50 x 2,80 ist auch schon ein ganz schöner Brummer.

Ist der Brunnen noch in Betrieb? Ansonsten hättest du ja schon ein Fundament und ein Dach.

LG, Steini

P. s.: Feg' mal das Moos vom Dach. :pfeifend:
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Re: Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von Farmer3s »

Hallo Michel,

ich würde auch sagen der Platz reicht vollkommen um einen schicken Lehmofen zu bauen! Beim Fundament gibt es viele Aussagen wenn man danach googelt, aber du bist auf der sicheren Seite wenn Du Deine Fundamente auf 80cm tiefe machst. Diese als Graben als Außenabgrenzung und auf das ganze kommt dann die Betonplatte(mit Bewährung) auf der später weiter gemauert wird. Wenn Du Dir hier einige Bauthemen ansiehst erklärt sich auch der Ablauf. Bedenke das Du da unten nie wieder ran kommst, an alles was drüber ist ja. Beim vermauern von Naturstein solltest Du darauf achten keinen Portlandzemt o.ä. zu verwenden, sondern Trasszement, dieser wird bei Naturstein verwendet um Verfärbungen und Ausblühungen zu vermeiden.

Gruß Jörn
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DJTMichel
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Re: Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von DJTMichel »

Hi Steini,

der Brunnen führt Wasser, das geht schon mal nicht. Ich dachte daran, unter dem Dach alle Grill- und Räucherutensilien + natürlich den Backofen zu verstauen. Ein kombinierter Back - Kalträucherofen aus Lehm wäre genial. Zum Räuchern müßte ich dann den Rauch in der Backofenkammer erzeugen und über eine Verbindung in eine danebenliegende Lehmräucherkammer leiten. Die erst hätte dann einen Schornstein. Verrückte Idee, oder?? Bisher räuchere ich meine Reh- und Wildschweinschinken
Wildschweinkeule, dieses Mal mit Knochen
Wildschweinkeule, dieses Mal mit Knochen
310312002Wildschweinschinken-ganze-Keule-fertig.jpg (145.15 KiB) 29315 mal betrachtet
in so einer großen Blechbüchse. Lehm wäre doch viel attraktiver.
Wenn ich die Grundstücksmauer in dem Bereich bis ca. 2,50m hochziehe, könnte das Regenwasser von da aus nach vorn, also in Richtung Rasen, in eine Dachrinne und von da wiederum in eine Regentonne laufen.
Gruß
Michel ;)


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DJTMichel
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Re: Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von DJTMichel »

@Jörn: das ist ja schon mal was aus dem Nähkästchen, :danke: , 80cm Fundamenttiefe sind notiert und das mit dem Trasszement natürlich auch. Dahinter verläuft eine Stromleitung für die Beleuchtung, darauf muß ich aufpassen. Aber da kommen bestimmt noch jede Menge Fragen auf, z.B. ob grundsätzlich etwas gegen diese erste Überlegung spricht?
erste Gedanken zum kombinierten Räucherbackofen
erste Gedanken zum kombinierten Räucherbackofen
050412003Projekt-_Backofen_-erste-Skizze.jpg (149.09 KiB) 29306 mal betrachtet
Zwischen Backofen und Kalträucherofen soll nur ein Stück Ofenrohr den Rauch weiterleiten. Ob das überhaupt zieht? Problem dürfte auch die Höhe sein, da werde ich bei der Sockelhöhe schon Abstriche machen müssen. Es muß ja wegen des Lehmes noch ein Dach darüber.

@Steini: hast Recht, das Moos kommt weg ;)
Gruß
Michel ;)


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Re: Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von Steini »

Hallo Michel,

für das Fundament reicht eine Fundamentplatte, 15 - 20 cm stark.
Betongüte C 16/20. Mind. einlagige Armierung in der Druckzone (Oberlage).

Streifenfundamente benötigst du nicht.

Wichtig ist aber, dass der Aufbau bis mind. 80 cm Tiefe frostsicher ist.

Der Aufbau wäre dann folgender:

- Erdplanum (verdichtet)
- 30 cm frostsicherer Untergrund (Frostschutzschicht)
- 30 cm Schottertragschicht
- 20 cm Betonplatte C 16/20

Deine Kombi sieht interessant aus, jedoch würde ich die Räucherkammer eher als Heißräucherkammer ausbauen,
ansonsten hätte der Lehmofen nur die Funktion der Raucherzeugung.

Fürs Kalträuchern würde ich mir lieber eine separate Kammer bauen.

LG, Steini
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Re: Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von Farmer3s »

Hallo Michel,

hier ein paar Anleitungen zu verschieden Varianten ein Fundament zu bauen: http://www.gartenhaus.de/streifenfundament/ das mit der Platte ist natürlich einfacher. Allerdings versteh ich die Tiefe der Schichten in Steinis Beschreibung nicht so ganz, die Schicht ist doch eigentlich dafür da ein ansammeln von Wasser zu vermeiden um Frostschäden vorzubeugen, oder? Warum dann so tief? Der Arbeitsaufwand wäre ja noch größer als beim Streifenfundament.

Ich würde den Räucherofen auch allein für sich bauen, also so das man beide getrennt von einander benutzen kann ohne Rücksicht auf die andere Funktion nehmen zu müssen.

Gruß Jörn
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Re: Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von Steini »

Farmer3s hat geschrieben:... Allerdings versteh ich die Tiefe der Schichten in Steinis Beschreibung nicht so ganz, die Schicht ist doch eigentlich dafür da ein ansammeln von Wasser zu vermeiden um Frostschäden vorzubeugen, oder? Warum dann so tief? Der Arbeitsaufwand wäre ja noch größer als beim Streifenfundament...
... um eine frostsichere Gründung zu erhalten.

Wenn der anstehende Boden jedoch ausreichend frostsicher ist, dann reichen 10 - 15 cm Tragschicht und 15 - 20 cm Betonplatte völlig aus.

Bei bindigen und frostgefährdeten Böden würde ich jedoch bis -80 cm frostsicher aufbauen.
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DJTMichel
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Re: Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von DJTMichel »

Moin Männer!

Jörn's Link zum Streifenfundament hat mir die Sache etwas durchsichtiger gemacht. Wenn ich das jetzt richtig verstehe, empfiehlt Steini den 20cm tiefen Aushub der Grundfläche des Fundamentes und von da außen umlaufend weitere 60cm tief. So wird das Ganze frostsicher und nennt sich dann Streifenfundament. Auf die Fläche kommt dann eine 10cm dicke Kiesschicht, darauf eine Folie und dann Stahlbeton. Soweit habe ich es kapiert und so würde ich es auch machen (wenn ich bei unserem steinigen Untergrund überhaupt so tief rein komme). Bleibt für mich noch die Frage nach einer geeigneten Grundfläche (Maße). Ich möchte später auch mal ein 30kg Ferkel da hineinschieben können, so wegen der Brennraumgröße.

Was meine Konstruktion betrifft:
Steini hat geschrieben:...Deine Kombi sieht interessant aus, jedoch würde ich die Räucherkammer eher als Heißräucherkammer ausbauen,
ansonsten hätte der Lehmofen nur die Funktion der Raucherzeugung.

Fürs Kalträuchern würde ich mir lieber eine separate Kammer bauen.

LG, Steini
Hi Steini,

wenn ich kalträuchere (und das wird die Hauptnutzungszweck des Apparates sein), wollte ich meinen Sparbrand
Sparbrand.jpg
Sparbrand.jpg (138.68 KiB) 29282 mal betrachtet
in den Backofen stellen. Der Rauch würde dann durch die 15cm Durchmesser Verbindung in die Kalträucherkammer gelangen. Dort wollte ich ein Brett kurz über dem Boden einbauen, das zu den Wänden jeweils 5cm Platz hat. So kann sich der Qualm gleichmäßig im Inneren der Räucherkammer verteilen. Vorteil ist ein wirklich kalter Rauch. Mit Heißräuchern habe ich wenig am Hut, mit entsprechendem Feuer im Ofen sollte das jedoch auch möglich sein. Eine gleichzeitige Nutzung als Back- und Kalträucherofen ist nicht vorgesehen. Na ich überlege mir das aber nochmal ;) .
Gruß
Michel ;)


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Re: Grundüberlegungen für einen Lehmbackofen

Beitrag von Hochrheinbahner »

Hallo Michel,
erstmal ein recht herzliches willkommen in unserem schönen Forum.
Zu deinem Vorschlag deines Sbo mit Räucherraum , hätte ich noch eine andere Idee, du machst beides getrennt , das Gewicht wäre besser verteilt , du könntest beides zusammen nutzen und die Bauhöhe wird nicht so hoch.
SBO mit seitlichem Räucherraum
SBO mit seitlichem Räucherraum
SBO mit Räucher.jpg (36.62 KiB) 29275 mal betrachtet
Viele Grüße Hochrheinbahner Gerd
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